alpha nova eröffnete gestern in Karlsdorf bei Graz eine Sexualfachstelle „hautnah„. Die inhaltlich Arbeit der Einrichtung lässt sich gut mit den drei Begriffen „Sexualität – Beziehung – Behinderung“ umschreiben.
Die Einrichtung unter dem Dach von „Alpha Nova“ bietet neben Beratung erstmals in Österreich aktive Begleitung durch acht im vergangenen halben Jahr ausgebildete SexualassistentInnen an.
Seit 1995 existiert die Beratungsstelle „Alpha Nova“ in Kalsdorf und schon nach wenigen Jahren mit dem Schwerpunkt Sexualität und Aufklärung habe sich gezeigt, dass man „vom Reden nicht satt wird, die Lust will auch befriedigt werden“, erklärte Geschäftsführer Thomas Wögerer. Mit dem Ziel, selbstbestimmte Sexualität für Menschen mit Behinderung möglich zu machen, wurden ab Herbst 2008 in einem vom Land Steiermark geförderten Lehrgang sieben Frauen und ein Mann zu selbstständig tätigen Sexualbegleitern ausgebildet. Die nun eröffnete Fachstelle vermittelt und schafft u.a. Raum für Workshops.
Vom 22.04. bis zum 10.05.2009 zeigt die Behinderten-Arbeitsgemeinschaft Kreis Soest in der Ausstellung „Ganz unvollkommen“ Bilder des Fotografen Rasso Bruckert. Die Ausstellung findet im Bürgerzentrum „Alter Schlachthof“ statt.
„Wir wollen die Öffentlichkeit für das Thema Behinderte und Sexualität sensibilisieren“, erläutert BAKS-Vorstandsmitglied Siegfried Dobel, Leiter des Walpurgis-Heims, die Zielsetzung. „Darüber hinaus ist es ein Thema, das alle angeht“, ergänzt BKS-Vorsitzende Brigitte Piepenbreier, „denn es geht letztlich darum, sich anzunehmen wie man ist.“ Die Bilder sollen unter anderem zur Auseinandersetzung mit dem dehnbaren Begriff „Schönheit“ anregen. Es gilt, „Schönheit“ für sich neu zu definieren, ihn für sich bewusst und individuell zu gestalten. (Soester Anzeiger)
Im Rahmenprogramm zur Ausstellung läuft der Film „Behinderte Liebe“ am 02. Mai und „Die Heide ruft“ am 09. Mai 2009.
Am 22. Mai 2009 um 20:10 Uhr sendet der Radiosender Deutschlandfunk ein spannendes Feature über Sexualbegleitung im Trebeler ISBB (Institut für Selbst-Bestimmung Behinderter) mit dem Titel: „Bitte berühren“.
Bitte berühren
Ähnlich wie in unserem Film begleiten Thomas Klug und Tim Lang in einem Radio Feature einige Menschen mit Beeinträchtigungen bei einem Erotik-Wochenende in Trebel.
Christiane, Andreas, Arno und Uwe sind aufs Land gefahren, in niedersächsische Dorf Trebel. Dort soll sich ihr Leben ändern. Sie rechnen nicht mit viel Verständnis für das, was sie vorhaben.(Deutschlandfunk)
Wir sind gespannt, was Lothar Sandfort als Leiter des ISBB und die vier Teilnehmer_innen des Erotik-Wochenendes uns erzählen werden. Wir werden auf jeden Fall lauschen!
Um einen kleinen Anreiz zu schaffen uns auf der Meinungsseite einen Kommentar zu unserem Film „Die Heide ruft“ abzugeben, hatten wir am 14. Dezember eine kleine Verlosung einiger Überraschungspakete durchgeführt.
Von den daraufhin eingesendeteten 30 Kommentaren haben wir neben den drei Hauptgewinner_innen sogar noch drei weitere Gewinner_innen ermitteln können, da wir durch die großzügigen Spenden von Lothar Sandfort, den Werraland Werkstätten, Niko von Glasows Filmproduktionsfirma Palladio Film und Matthias Vernaldi mehr Material zur Verfügung gestellt bekommen hatten als angenommen.
Gewonnen haben Michael Bay, Christin Büchner, Tillie Kluthe, Katrin Köppert, Dieter Janson und Benni Stein. Herzlichen Glückwunsch!
Die drei weiteren Gewinner_innen erhielten jeweils das Buch zum Film NoBody’s Perfect und ein Gedicht von Matthias Vernaldi „Ärtzte und Bürokraten“ aus dem Jahr 1985.
In der FAZ-Ausgabe vom 06.12.2008 berichtet Andrea Jeska unter dem Titel „Hella will einen Intelligenten“ über die Hamburger Partner_innenvermittlung „Schatzkiste„. Neben dem Bericht über die Schatzkiste steht ein Portrait von Hilla im Vordergrund des Artikels.
Aber auch zum Thema Sexualassistenz und Sexualbegleitung finden sich ein paar Zeilen:
In Dänemark haben Behinderte das Recht auf Sexualität. Im Bedarfsfall wird sie sogar bezahlt, wenn der Behinderte die körperliche Liebe nicht selbst ausführen kann. Dann kommen Frauen und massieren. Sexualassistenz. In Deutschland war das lange kein Thema, sogar verboten. Behinderte haben das Recht auf Liebe. Sie können sich einen Partner suchen. Wenn sie mobil genug sind, dürfen sie ihn besuchen. Wenn nicht, müssen sie warten, bis ein Betreuer sie dorthin bringt. Dem Betreuer ist es verboten, dabei zu assistieren, dass sich die beiden auch körperlich lieben. Alles, was er tun kann: eine gemeinsame Nacht zu arrangieren. Eigentlich darf er nicht einmal das.
„Männer wollen immer nur das eine.“
In den Vereinigten Staaten, in Holland und in Österreich werden Prostituierte für die Arbeit mit Behinderten ausgebildet. Sie heißen „Berührer“. Ihre Aufgabe ist die seelische und emotionale Zuwendung samt sexuellen Handlungen. Kein Geschlechtsverkehr, kein Oralverkehr. Nur Hilfe bei jenen Dingen, die normalen Menschen so normal sind. Hautkontakt, Berührungen von anderen. Und sich selbst.
Zu diesem Thema hätten wir uns etwas tiefer gehende Recherchen gewünscht, da Sexualbegleiter_innen auch in der BRD ausgebildet werden und sich die Angebote insgesamt etwas differenzierter darstellen.
Das Normální festival 2008 in Tschechien zeigt unseren Film „Die Heide ruft“ gleich dreimal:
Am 11. November lief er in Prag im Kino Bio Oko, in Pilsen (Plzen) wird er am 18.November im Buena Vista Club gezeigt und am 30. November läuft er in Brünn (Brno) im Kino Fléda. Der Film wird jeweils mit Simultanübersetzung per Kopfhörer angeboten.
In der Ankündigung des Normální festivals liest sich das so:
Vábení z luk
(Die Heide ruft / Mirjam Mirwald / 2007 / Německo / 60 min / německá verze, simultánní překlad)
„Nenabízím pohlavní styk ani orální sex, to je hranice, kterou si udržuju a díky níž si nepřipadám jako prostitutka,“ říká v dokumentu o placených sexuálních službách pro lidi s různým typem hendikepu jedna ze „sexuálních průvodkyň“. Na příběhu tří mužů s mentálním hendikepem, kteří uskutečňují cestu za prozkoumáním a uspokojením vlastních sexuálních potřeb, dokument neobyčejně otevřeným způsobem zvažuje roli sexuality při vytváření naší identity a pocitu plnohodnotného života. Tam, kde se jedná o takové hodnoty, není prostor pro moralizování ani úzkoprsé normy. Základním heslem je respekt.
Wir sind gespannt, wie der Film in Prag, Pilsen und Brünn ankommt.
In dem Artikel „Sexualität im Alter – Ein Tabu fällt“ schreiben die OÖ-Nachrichten in ihrer Ausgabe vom 04.11.2008 zum Thema Sexualität im Alter:
In Wiener Altenheimen beginnt man nun so genannte „Begegnungszimmer“ einzurichten. Ein weiterer Ansatz nennt sich „Sexualassistenz“, gewissermaßen ein professioneller Besuch durch speziell ausgebildete LiebesdienerInnen. Dafür müssen einerseits Gesetze geändert werden, da der Besuch von „Professionellen“ in Österreichs Altenheimen strafbar ist. Andererseits bedarf es Strategien, wie Institutionen damit umgehen.
Damit scheint sich das Angebot aktiver Sexualassistenz (Sexualbegleitung) auch an eine weitere Zielgruppe zu wenden.
Ich habe gerade in der Berg-Zeitung gelesen, dass „Die Heide ruft“ den Preis für den besten Dokumentarfilm des Biberacher Independent Festivals 2008 (B.I.F.F.) erhalten hat. Mirjam ist noch unterwegs und wird erst am heutigen Nachmittag zurück nach Berlin kommen und auch erst dann von ihrer Ehrung erfahren. Ich freue mich auf jeden Fall und bin ganz aus dem Häuschen 🙂 .
Mit Abstand aber am besten hat uns „Die Heide ruft“ von Mirjam Mirwald gefallen. Über das Leben von Menschen mit Beeinträchtigungen zu berichten, ist immer heikel und sorgt für Verunsicherung. Wenn dann noch der Aspekt Sexualität hinzukommt erst recht. Diesem Film gelingt es, mentale Barrieren abzubauen, lässt die Hauptdarsteller als komplette Personen zu Wort kommen und informiert auf diese Weise ausgezeichnet über das Thema. Ein sehr menschlicher Streifen und der Preisträger des B.I.F.F. 2008 für den besten Dokumentarfilm. Der Preis ist mit €1.000 dotiert.
Danke an die Jury und die Organisator_innen des Festivals und ein besonderer Dank natürlich an die Darsteller_innen und Unterstützer_innen unseres Films. Ohne Euch wäre dieser Film nicht möglich geworden.
Mit deutlich über 50 Filmen hat das Biberacher Independent Film Festival, das in diesem Jahr zum dritten Mal stattfindet, seinen Umfang noch einmal verdoppelt. Neben deutschen Produktionen sind Kurz- und Dokumentarfilme auch aus Russland, Portugal, Spanien, Italien, Österreich, Polen und den Niederlanden zu sehen.
Leider können wir zu diesem großartigen Festival nicht anreisen. Wir stehen aber für Rückfragen in unserem Kommentarteil jederzeit zur Verfügung.
Hier die Trailer zum Festival 2008:
Weitere Videos zum Biberacher Independent Filmfestival finden sich hier und hier Informationen zur Anreise und Übernachtung.
Nicht nur durch den aktuellen Kinofilm „NoBody’s Perfect“ wird Grünenthal aufgefordert sich der Verantwortung gegenüber den Menschen zu stellen, die durch das Medikament Contergan geschädigt wurden. Seit dem 18.09.2008 befinden sich Helga und Stephan Nuding und Gihan Higasi im Hungerstreik. Eine Übersicht über Reaktionen in der Presse und ein Tagebuch findet sich auf der Homepage der Hungerstreikenden.
Sie fordern durch ihren Protest:
Diese Verhandlungen sind mit dem Ziel der kurzfristigen und rechtsverbindlichen Umsetzung des anhängenden Forderungskataloges zu führen.
Vorsorglich weisen wir darauf hin, dass wir uns nicht auf irgendwelche Verzögerungstaktiken, unverbindlichen Versprechungen oder fadenscheinige Zusagen einlassen werden! Die Überlebenden des, durch die Firma Grünenthal verursachten, Contergan-Skandals, haben über vier Jahrzehnte auf eine Entschädigung gewartet und gehofft. Niemand kann uns Ungeduld oder die Forderungen von Leistungen vorwerfen, die nicht unseren Schmerzen und unserem Leid entsprechen würden.
Sofortige Aufnahme von offiziellen Verhandlungen zwischen der Geschäftsleitung der Firma Grünenthal GmbH (Stollberg), der Bundesministerin für Jugend, Familie und Soziales, des Bundesminister für Finanzen und Vertretern der Internationalen Contergan Thalidomid Allianz, die von uns benannt werden. (Quelle: Contergan Hungerstreik)
Die Aufforderung Politiker_innen auf die Forderungen der Streikenden hinzuweisen und sie in die Verantwortung zu nehmen.
Unterzeichnung der Solidaritätserklärung per E-Mail: solidaritaet@conterganhungerstreik.de.
Ein Protestschreiben an die Firma Grünenthal und die Familie Wirtz.
Das Disgenderbility-Team erklärt sich mit den Hungerstreikenden solidarisch und fordert Grünenthal auf, sich endlich ihrer Verantwortung zu stellen. Wir werden außerdem unsere bereits angekündigte Konsumverweigerung aller Produkte aus den verschiedenen Häusern an denen die Familie Wirtz beteiligt ist aufrecht erhalten und um eine weitere Forderung ergänzen:
Wir haben für uns beschlossen, solange die Entschuldigung des Konzerns ausbleibt und Nico von Glasow keine Möglichkeit zu einem Gespräch angeboten wird und die Forderungen der Hungerstreikenden Helga und Stephan Nuding und Gihan Higasi erfüllt sind, auf den Konsum sämtlicher Produkte der zur Familie Wirtz gehörenden Firmen (wie z.B. Dalli-Werke, Meurer und Wirtz) zu verzichten.